Wettbewerb 3. Preis Wasserturmareal
Mehrfachbeauftragung 3. Preis - Außenanlagen und Lichtplanung
Zwischen Wasserturm und Bahngleisen Karlsruhe Süd
In einer Imagebroschüre der Wirtschaftsförderung wird der Hauptbahnhof Süd als wichtiges Entwicklungsquartier in einem hoch dynamischen Umfeld beschrieben. Tatsächlich ist dieses Areal durch seine Lage zwischen Hauptbahnhof und Südtangente sehr gut erschlossen und nahezu unbebaut. Spätestens seit den ehrgeizigen Plänen, das ZKM hier zu realisieren, ist das Potential dieser Fläche unbestritten. Während das Areal am Südausgang des Hauptbahnhofs aus vielen Gründen bis heute unbebaut blieb, gibt es für den östlich angrenzenden Bereich der Fautenbruchstraße konkrete Pläne zur Ansiedlung des zentralen Busterminals sowie weiterer Gewerbeflächen entlang der Südtangente.
Kein klassischer Stadtplatz
Die geplante Gliederung der städtebaulichen Situation südlich des Bahnhofs ruft eine Neuordnung der Freiräume hervor. Die bisher untergeordnete Ost-/Westverbindung „Hinterm Hauptbahnhof“ gewinnt an Bedeutung und kann als eine Art Boulevard über die gesamte Breite des Areals ausgebildet werden. In diesem Zusammenhang bildet der Platz am Wasserturm einen adäquaten räumlichen Abschluss und lenkt in die Stadt um. Der Wasserturm ist das markante Element, auf das sich die übergeordneten Blickachsen beziehen. Entsprechend des räumlichen Konzeptes öffnet sich der Platz zur Kreuzung Ettlinger Straße und Fautenbruchstraße. Er stellt im städtischen Gefüge einen wichtigen und prägnanten Ort dar. Durch den angrenzenden Verkehr entstehen Zonen mit unterschiedlich hoher Aufenthaltsqualität, die Lage südlich des Gebäudes und die Atmosphäre des Wasserturms schaffen gute Voraussetzungen für eine Nutzung durch Außengastronomie in den ruhigeren Bereichen.
Grünverbindung
Die bestehende Grünverbindung wird Richtung Osten erweitert. Pflanzflächen mit Baumreihen schließen die Lücke und bilden eine Brücke zum Grünsystem entlang der Fautenbruchstraße an, das östlich des Hotels endet. Das bestehende Baumpaket am Bahndamm Eisenbahnüberführung- Ettlinger Straße wird in die rückseitige Baumbepflanzung integriert. Die nördlichen Baumreihen stärken die Grünverbindung und bilden einen Übergang zur Bahnanlage. Die schräg gestellten Pflanzflächen bilden vom Platz aus einen grünen Horizont und wirken gegenüber den Straßen als Sichtbarriere. Der Wasserspiegel steht im Kontrast zu den restlichen Flächen und stellt mit den Fontänen einen akustischen Gegenpol zur Straße dar. Durch die Schrägstellung zum Platz hin wirken sie als Filter und bilden für die Außengastronomie einen geschützten Aufenthaltsbereich am Gebäude. Die Pflanzflächen werden großzügig mit Gräsern bepflanzt. Sie variieren in ihrem Wuchs und ihrer Farbgebung entsprechend der Jahreszeiten und erzeugen eine lebendige Atmosphäre auf dem Platz.
Licht
Künstliches Licht stärkt die Lesbarkeit des Freiraumkonzepts bei Nacht. Der Wasserturm, als wichtiges Element, wird dezent tiefblau angestrahlt. Er hebt sich nur leicht vom Nachthimmel ab ist aber als markantes Wahrzeichen weithin sichtbar. Das tiefblaue LED-Licht ist leicht changierend und nimmt in der Intensität zum Fußpunkt hin stark ab. Das Lichtkonzept im Innenraum bezieht sich auf die besondere Raumsituation und Tragwerksstruktur. Durch die Aufteilung in zwei Lichtbereiche wird das Konzept dem Bauwerk und der Nutzung als Lounge gerecht. Die ehemalige Nutzung als Wasserturm wird im oberen Bereich thematisiert – als changierende, mit der Höhe an Intensität zunehmende Blautöne in den Feldern der Tragstruktur. Dieser Farbraum wird mit Kaustik entsprechend einer Wasserstruktur überlagert. Der Loungebereich wird auf normaler Raumhöhe durch eine Lichtebene aus einer abgehängten Ringleuchte definiert. Die Ringleuchte mit warmweißer LED-Bestückung gewährleistet eine gemütliche Loungeatmosphäre und lässt den Blick in die Höhe des blauen Raums offen.
Standort
- Karlsruhe
Zeitraum
- 2015
Fläche
- 6.400 m²
Auftraggeber
- Hoepfner Chenonceau Liegenschaften GmbH & Co. KG
Team
- ASTOC Architects and Planners
- Architektur.Licht.Lorenz
Status
- Mehrfachbeauftragung
- 3. Preis